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Aus der Schreibstube: Know Thyself!

Fahrplan

Warum Selbst- und Projektmanagement auf für Autoren wichtig ist und worum es sich dabei handelt habe ich in vorhergehenden Blogbeiträgen beschrieben.

Dabei ist das Herunterbrechen von großen Projekten auf einzelne Ziele und Aufgaben für mich das a und o zum Erreichen eines Ziels. Ein Roman dauert mehrere Monate – manche Autoren schreiben an ihrem Erstling sogar Jahre.

Um nicht sehr schnell in das Gefühl der Überwältigung oder Überforderung zu rutschen – „das schaff ich nie!“ – hilft es, sich im Voraus einen Plan zu machen. Dazu ist es nötig, sich zu vergegenwärtigen, wie lange man selbst benötigt, um bestimmte Dinge fertigzustellen, und das große Ganze dann auf Einzelschritte herunterzubrechen. Das nennt man in Neudeutsch „Break Down“.

  • Wie lange schreibe ich an einer Seite? Wie lange an zehn? (Wochen- oder Monatsmittel!)
  • Wie viel Zeit benötige ich zum Konzipieren einer Geschichte, eines Kapitels?
  • Wie viel Zeit kosten Überarbeitungen?
  • Wie lange dauert es, ein geschriebenes Kapitel zu lektorieren?
  • Wie lange beantworte ich Emails (am Tag? In der Woche?)
  • Wie oft und lange recherchiere ich Themen?
  • Verwaltungskram, Verträge, Telefonate mit Lektoren – wie viel Zeit benötigen die?

Man sieht schnell, dass nicht nur das Schreiben selbst zum Alltag eines Autors, einer Autorin gehört. Trotzdem müssen all diese Aufgaben gemacht werden – und dann sollten sie zumindest grob bedacht, wenn nicht eingeplant sein.

Der Fahrplan, oder: die Grobplanung

Wenn man weiß, wie lange man zum Konzipieren, zum Recherchieren und zum Schreiben braucht, kann man einen groben Plan erstellen, wie lange man wohl für die Fertigstellung des Projektes „Roman“ benötigen wird.

Dabei kann man natürlich nur die zur Verfügung stehende Zeit einplanen. Wenn ich also halbtags bei Aldi an der Kasse arbeite, dauert alles doppelt so lang, als wenn ich mit acht-Stunden-Tagen rechnen könnte.

Ich empfehle unbedingt, mindestens zwei bis drei Wochen für die Überarbeitung oder das eigene Endlektorat einzuplanen, und eventuell noch einmal so viel Zeit für Korrekturen und Änderungen, wenn der Text aus dem Verlagslektorat zurückläuft. Auch die Durchsicht der Druckfahnen wird oft vergessen – das kostet je nach Verlag auch mehrere Tage.

Fehlertoleranz

Wenn man die oben errechnete Grobplanung erstellt hat, sollte man auf die errechnete Summe flugs einfach mal 30% zusätzlich addieren. Ja, Dinge dauern länger als geplant. Nein, man kann nicht immer auf Knopfdruck kreativ sein. Ja, Telefonate mit Lektoren, spontan eingeschobene Kapitelumstellungen, Fehlerkorrekturen oder einfach nur das Abheften von Steuerbelegen kosten Zeit; Zeit, die man im Vorhinein meist völlig unterschätzt.

Trust me, I’m a writer.

Zu der Fragestellung, was eine Feinplanung eigentlich ist und wie man einen Break-Down macht, kommen wir im nächsten Blogpost.