„What’s your best source for out-of-print RPG books?“
Schwierig. Vermutlich würde ich auf das Tanelorn-Forum gehen, um zu fragen, ob jemand zufällig gerade die Nase voll hat von dem Buch, das ich kaufen möchte.
Oder man schaut auf Ebay, Amazon, etc. Als letztes gibt es noch die klassischen Konvente (NordKon, FeenCon, BuCon), auf denen oftmals vergriffenes Material direkt vor Ort verkauft wird. Manchmal lohnt es sich.
Aus meiner Sicht geht dieser Preis an das Dresden-Files-Rollenspiel von Fred Hicks (Black Hat Games). Schlägt man die Bücher auf, hat man wirklich den Eindruck, dass man ein fiktives Spielbuch in der Hand hält, in dem die Notizen von Harry Dresden, Bob und all den anderen enthalten sind, um einerseits spielerisch Informationen an die unwissenden Menschen da draußen weiterzureichen, andererseits aber auch nicht zu viel Geheimwissen zu kommunizieren.
Dieser Oscar geht vermutlich an DSA – Das Schwarze Auge. Ich fing mit 11 Jahren an, es zu spielen, und habe technisch bis heute nicht aufgehört, auch wenn es sehr, sehr selten passiert.
Meine Jahrzehnt-des-Feuers-Runde kann ein Lied davon singen, dass wir zu wenig spielen …
„Which RPG do you owned the longest but have not played?“
Das längstbesessene Spiel, das ich noch nie (wirklich) gespielt habe, ist wohl Ars Magica. Es ist auch das Spiel, bei dem ich mir ständig erhoffe, es spielen zu können, weil ich Stimmung, Mechanismen und Grundkonflikt so gern mag. Abgesehen davon bin ich ein Freund von Kostüm-Settings.
Das System, das ich am wenigsten Tweake, ist wohl Powered by the Apocalypse. Ich vermute, dass die dafür gebauten Skins sich am meisten für One-Shots eignen und so minimalistisch sind, dass sich eigene Anpassung nicht lohnt – oder gar vom System her vorgesehen sind.
Ich weiß nicht, ob man es „Genuss“ nennen kann, wenn man sich gezwungen sieht, ein System anzupassen.
Das meistadaptierte System bei mir ist sicher Deadlands, dessen Würfelkurve es einem Spielleiter meiner Meinung nach unmöglich macht, eine Schwierigkeit festzulegen, die für die ganze Gruppe gilt.
Daher haben wir in unserer Deadlands-Kampagne damals das WoD 2.0-System und die Charaktergenerierung unter das Initiative- und Trefferzonensystem von Deadlands gelegt. Insgesamt passte das ganz gut.
„Which system do you prefer for open-ended campaign play?“
Dieser Oscar geht definitiv an Fate! Mit den Mechanismen für Player-Steering von Szenen und Inhalten (was man auch nicht übertreiben darf) und dem durch Fate ermöglichten Superhelden-Stil eignet es sich hervorragend für offene Kampagnen.
„Describe a game experience that changed how you play.“
Abgesehen von der „Zorn-des-Bären“-Erfahrung von Tag 7 kann ich hier eine meiner ersten Engel-Sitzung zitieren, in der ich mit dem Arcana-System (einem extra für die Hintergrundwelt angelegten Tarot-Karten-Spiel) den Herrn der Fliegen (den absoluten Patzer) zog.
Das System überließ es mir als Spielerin zu definieren, was meinem Michaeliten geschah, und in der Schilderung der grässlichen Geschehenisse ging mir auf, dass sich ein Spielleiter vermutlich nicht getraut hätte, all das meiner Figur anzutun.
Seitdem bin ich ein Fan von Player Empowerment, denn der Spieler oder die Spielerin hat die Story, die er oder sie mit ihrer Figur erzählen möchte, viel besser im Gefühl, als der Spielleiter das oftmals haben kann.
Im Tanelorn schreibt so ziemlich alles mit, was in Deutschland Ahnung von Rollenpspielen hat, und das RSPblogsforum ist die deutschlandweit beste Blogsammlung über Rollenspiele, die man finden kann.
Tag 11: „Which dead game would you like to see reborn?“
Das wäre entweder Ars Magica, das zu diesem Zeitpunkt wohl als tot bezeichnet werden kann (die 5th ed wird nicht weiter unterstützt und eine 6th ist noch nicht angekündigt) oder aber Sorceror’s Crusade, der Renaissance-Ableger von Mage: The Awakening.
(c) White Wolf
Über Ars Magica habe ich schon an Tag 5 geschrieben. Sorceror’s Crusade fing für mich das perfekte Magier-Feeling ein, weil es in der Renaissance spielte, und das Thema der Spaltung von traditionellen Magier-Traditionen und moderner Technokratie darstellte. Zu Beginn des Zeitalters der Aufklärung bekämpfte die Technokratie die „abergläubische“ Weltsicht von Hexen und Zauberern, um ihr eigenes Weltbild durchzusetzen (und damit besser mit außergewöhnlichen eignen Zaubern davonzukommen).
Ich finde, dass Sorceror’s Crusade sogar besser funktioniert als das normale Mage: The Awakening.
Tag 12: „Which RPG has the most inspiring interior art?“
Die einzige Antwort auf diese Frage lautet „Engel„. Der fantastische Font von Oliver Graute, die großartigen Grafiken von Eva Wiedemann unterstützen das Spielfeeling von Engel perfekt und ermuntern zu spannenden Kampagnen. Ich halte Engel für eines der besten deutschen Spiele, sowohl vom Grafik- als auch vom Welten-Design her.